Der Raum Koblenz – Neuwied – Königswinter, auf den sich meine folgenden Ausführungen bezieht, umfasst einen Streifen von Koblenz über Neuwied bis nach Königswinter entlang des Rheins sowie die Gebiete jeweils links und rechts davon bis in eine Tiefe von rund 15 bis 20 Kilometern. Das Luftkriegsgeschehen unter dem besonderen Aspekt der während des 2. Weltkrieges zu Boden gegangenen deutschen und alliierten Militärflugzeuge lässt sich für diesen Raum - analog dem Raum Westerwald - ebenfalls grob in drei verschiedene Zeitabschnitte einteilen:
Abschnitt 1: September 1939 bis März 1944
Abschnitt 2: April 1944 bis Februar 1945
Abschnitt 3: März 1945 bis Mai 1945
Diese Zeitabschnitte unterscheiden sich jeweils sowohl in der Art der Luftkriegshandlungen als auch in der Anzahl der den vorgenannten Raum tangierenden Ereignisse recht deutlich. Beginnend mit dem ersten Absturz eines deutschen Jagdflugzeugs kurz nach Kriegsbeginn im September 1939 bei Leubsdorf wird der Abschnitt 1 hauptsächlich charakterisiert von den nächtlichen Überflügen britischer Bomberverbände und den ab Mitte 1943 einsetzenden Überflügen amerikanischer Bomberformationen während der Tagesstunden. Die sich zwischen den alliierten Bombern und den deutschen Tag- und Nachtjagdverbänden entwickelnden Luftkämpfe fanden in vielen Fällen gerade auch im Luftraum über dem Gebiet Koblenz – Neuwied – Königswinter als „Einflugschneise“ nach Mitteldeutschland zwischen den jeweils durch eine Vielzahl von Flugabwehrgeschützen (Flak) geschützten Räumen Köln und Frankfurt / Main statt. Einen traurigen Höhepunkt erreichten diese Luftkämpfe in der Nacht vom 30. auf den 31. März 1944, als in dem vorgenannten Gebiet eine ganze Reihe von britischen Flugzeugen niederging, zahlreiche weitere Maschinen stürzten darüber hinaus in den angrenzenden Regionen ab. Der Abschnitt 2 sah neben einer deutlichen Zunahme der Anzahl der in Abschnitt 1 beschriebenen Arten von Luftkriegshandlungen insbesondere den Beginn der alliierten Bomber- und Tieffliegerangriffe gerade auch auf die Rheinbrücken zwischen Koblenz und Remagen als auch der gezielten Bombenangriffe auf Koblenz. Demzufolge stieg beispielsweise die Zahl der abgestürzten US- Jäger / - Jagdbomber in diesem Zeitraum massiv an.
Der Höhepunkt des Luftkrieges war jedoch erst mit dem Abschnitt 3 im März 1945 erreicht, als die auch auf das Gebiet des Mittelrheins übergreifenden Bodenkämpfe zwischen Verbänden der Wehrmacht und der US- Armee einen nochmaligen Anstieg an unterstützenden alliierten Jagdbomberangriffen mit sich brachten, was sich auch in der Anzahl der abgeschossenen Maschinen niederschlug. Beachtenswert sind hier insbesondere auch zwei Abstürze von amerikanischen Maschinen, die sich erst nach der Ende März 1945 erfolgten Besetzung der Region durch US-Truppen ereigneten, nämlich am 14. April 1945 bei Koblenz-Arenberg und am 7. Mai 1945 bei Engers.
Die nachstehenden Darstellungen umfassen die derzeit bereits bearbeiteten Vorfälle und sind bei Weitem noch nicht vollständig. Entsprechend dem Bearbeitungsfortschritt erfolgt eine sukzessive Ergänzung, die abschließende Zusammenfassung in einer tabellarischen Übersicht kann mithin erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.