Raum Westerwald

Darstellung der während des 2. Weltkrieges im Raum Westerwald zu Boden gegangenen deutschen und alliierten Militärflugzeuge

Das Gebiet, auf das sich meine Darstellung bezieht, umfasst grundsätzlich - über den eigentlichen politischen Westerwaldkreis (früher Unter- und Oberwesterwaldkreis) hinausgehend - die naturräumlichen Bereiche Hoher Westerwald, Oberwesterwald und Niederwesterwald. Das Luftkriegsgeschehen unter dem besonderen Aspekt der während des 2. Weltkrieges zu Boden gegangenen deutschen und alliierten Militärflugzeuge lässt sich für den Raum Westerwald grob in drei verschiedene Zeitabschnitte einteilen:

Abschnitt 1:              April 1941 bis März 1944

Abschnitt 2:              April 1944 bis Februar 1945

Abschnitt 3:              März und April 1945

Diese Zeitabschnitte unterscheiden sich jeweils sowohl in der Art der Luftkriegshandlungen als auch in der Anzahl der den Westerwald tangierenden Ereignisse recht deutlich. Beginnend mit dem ersten Absturz eines britischen Bombers im April 1941 bei Hausen (Waldbreitbach) wird der Abschnitt 1 hauptsächlich charakterisiert von den nächtlichen Überflügen britischer Bomberverbände und den ab Mitte 1943 einsetzenden Überflügen amerikanischer Bomberformationen während der Tagesstunden. Die sich zwischen den alliierten Bombern und den deutschen Tag- und Nachtjagdverbänden entwickelnden Luftkämpfe fanden in vielen Fällen gerade auch im Luftraum über dem Westerwald als „Einflugschneise“ nach Mitteldeutschland zwischen den jeweils durch eine Vielzahl von Flugabwehrgeschützen (Flak) geschützten Räumen Köln und Frankfurt / Main statt. Einen traurigen Höhepunkt erreichten diese Luftkämpfe in der Nacht vom 30. auf den 31. März 1944, als im Raum Westerwald nicht weniger als 14 Flugzeuge, größtenteils britische Bomber, niedergingen, zahlreiche weitere Maschinen stürzten darüber hinaus in den angrenzenden Regionen ab.

Der Abschnitt 2 sah neben einer deutlichen Zunahme der Anzahl der in Abschnitt 1 beschriebenen Arten von Luftkriegshandlungen insbesondere den Beginn der alliierten Jagdbomber- und Tieffliegerangriffe auch auf Ziele im Westerwald, so dass die Region zwischen Dill, Lahn, Rhein, Sieg und Heller nun auch zum direkten Angriffsziel der gegnerischen Luftstreitkräfte wurde. Demzufolge stieg beispielsweise die Zahl der abgestürzten US- Jäger / - Jagdbomber in diesem Zeitraum massiv an.

Der Höhepunkt des Luftkrieges über dem Westerwald war jedoch erst mit dem Abschnitt 3 im März 1945 erreicht, als die auch auf den Westerwald übergreifenden Bodenkämpfe zwischen Verbänden der Wehrmacht und der US- Armee einen nochmaligen Anstieg an unterstützenden alliierten Jagdbomberangriffen mit sich brachten, was sich auch in der Anzahl der abgeschossenen Maschinen niederschlug. Selbst nach dem Ende der Kampfhandlungen im Westerwald kam es zu weiteren Flugzeugverlusten, so am 6. April 1945, als zwei amerikanische Transportmaschinen des Typs C-47 bei schlechten Wetter- und Sichtverhältnissen infolge einer Kollision mit einer Hochspannungsleitung im Westerwald zu Boden gingen.

Abschnitt 1 (April 1941 bis März 1944):

(= Zeitraum von 36 Monaten)

Abschnitt 2 (April 1944 bis Februar 1945):

(= Zeitraum von 11 Monaten)

Abschnitt 3 (März und April 1945):

(= Zeitraum von zwei Monaten, hierbei letzte Flugzeuge am 6. April 1945)

Gesamt (April 1941 bis April 1945):

(= Zeitraum von 49 Monaten)

Somit ergibt sich für den Zeitraum von April 1941 bis April 1945 für den Raum Westerwald eine Gesamtzahl von 150 zu Boden gegangenen deutschen und alliierten Militärflugzeugen mit 284 toten und 239 überlebenden Besatzungsangehörigen. Da es derzeit noch einige zu klärende „Verdachtsfälle“ gibt, können sich diese Zahlen durchaus noch erhöhen.

Abschnitt 1 (April 1941 bis März 1944)

Abschnitt 2 (April 1944 bis Februar 1945)

Abschnitt 3 (März und April 1945)